WLAN-Hotspots für alle Stadtteile
Parlament will Kooperationsvertrag mit Verein Freifunk Nordhessen schließen
Waldeck Im dritten Anlauf hat das Stadtparlament in sei- ner aktuellen Sitzung in der Stadthalle in Sachsenhausen die Einrichtung von WLAN- Hotspots in allen Waldecker Stadtteilen beschlossen. Ent- gegen der Empfehlung des Magistrats wird das Vorha- ben aber nicht über das För- derprogramm „Digitale Dorf- linde” umgesetzt, sondern über den Verein Freifunk Nordhessen.
In vorangegangenen Sit- Orangega zungen wurde bereits aus- führlich über die Teilnahme am Programm „Digitale Dorf- linde” diskutiert. Es zielt da- rauf ab, den WLAN-Ausbau insbesondere in ländlichen Regionen voranzutreiben. Maximale Fördersumme pro Hotspot: 1500 Euro. Bei der Beratung standen indes die hohen Kosten für die benötig- te Technik im Fokus. Die Ver- gabe wurde zunächst vertagt, um weitere Informationen und Kosten anderer Anbieter einzuholen. Die lieferte der Magistrat jetzt nach. Neben der Firma Innereber (Digitale Dorflinde) hat nun auch Netz Concepte aus Bad Arolsen (Verein Freifunk Nordhessen e.V.) ein Angebot abgegeben. Beide Unternehmen würden eigen verantwortlich ein öffentliches WLAN-Netz betreiben, hieß es bei der Beratung unter der Sitzungsleitung der Parlamentsvorsteherin Anni Maria Berthold.
Die monatlichen Betriebskosten bei einem Vertrag mit Freifunk orientieren sich nach dem Glasfasertarif, den die Firma Goetel in Waldeck für 300 Mbit/s anbieten will – für 39,99 Euro. Bei geplanten elf Standorten in den Waldecker Stadtteilen kämen damit rund 5280 Euro pro Jahr zusammen. Bauausschussvorsitzender Philipp Litschel (SPD) empfahl die Vergabe an Freifunk. „Das hätte den Vorteil, dass wir das Netz noch erweitern könnten, durch Betriebe und Privatpersonen“. Der Verein Freifunk arbeite auf ehrenamtlicher Basis und sei gemeinnützig tätig.
In Dorfgemeinschaftshäusern, Bürgerhäusern, Stadthallen und Haus der Natur
Weder die Telekom noch die Netcom Kassel oder andere Anbieter möchten ein eigenes freien WLAN-Netz in der Stadt Waldeck betreiben, erfuhren die Stadtverordneten. Nach ausführlicher Vorarbeit in den Ausschüssen brachte das Parlament die WLAN-Hotspots ohne weitere Diskussion einstimmig auf den Weg.
Vorgesehen ist jeweils ein Hotspot pro Stadtteil, den sowohl Gäste als auch Einheimische kostenfrei nutzen können. Damit wird auch in Funklöchern eine Internetverbindung ermöglicht. Eingerichtet werden sie in Dorfgemeinschaftshäusern, Bürgerhäusern, Stadt-/Festhalle. In Nieder-Werbe ist der Access-Point im Haus der Natur vorgesehen.
Kooperationsvertrag wie in Bad Arolsen
Angestrebt wird ein Kooperationsvertrag, wie ihn die Stadt Bad Arolsen mit Kosten in Höhe von 20 Euro pro Hotspot im Jahr abgeschlossen hat. Das ist das Ergebnis der Beratung im Finanzausschuss, das Vorsitzender Jürgen Schanner erläuterte.Technisch sieht es so aus, dass die Stadt Waldeck den Internetzugang – Router und Anbieter – stellt, der Verein Freifunk den Router nutzt und als Zugang für den Hotspot mit eigener Technik (VPN) zur Verfügung stellt. „Somit tritt die Stadt Waldeck auch nicht als Leistungsanbieter auf“, erläuterte Litschel.