Stadt Lichtenfels: Weiter kostenlos ins Internet mit Freifunk

In der Stadt Lichtenfels wird in Dorfgemeinschaftshäusern weiterhin kostenloses Internet geboten – Freifunk-WLAN löst die Dorflinde ab.
Vor fünf Jahren, 2019, wurden die Gemeinschaftseinrichtungen und Dorfgemeinschaftshäuser in Lichtenfels mit öffentlichem WLAN ausgestattet. Dank einer Kooperation mit dem Verein Freifunk Nordhessen kann nun auch weiterhin an verschiedenen Stellen in der Stadt Lichtenfels auf freies und barrierefreies WLAN zugegriffen werden – und das günstiger für die Stadt.
Zugangshürden gibt es keine: Wer einmal bei einem WLAN mit der Kennung „Freifunk“ verbunden war, muss sich an einem anderen Ort nicht erneut anmelden. „Wer sich einmal verbunden hat, wird automatisch in der Nähe von einem der zirka 800 Access Points von Freifunk Nordhessen eingewählt“, sagt Gero Schwanke, lokaler Ansprechpartner von Freifunk Nordhessen in Lichtenfels.
Bei normalen WLAN-Hotspots ist dagegen oft ein sogenanntes Captive-Portal vorgeschaltet, bei dem man sich anmelden muss. Dort werden Daten über das Endgerät gesammelt, um die Nutzer identifizieren und bei Gesetzesverstößen im Internet strafverfolgen zu können. Bei Freifunk surfen die Nutzer nicht mit ihrer eigenen Kennung, sondern mit der von Freifunk. Dadurch entfällt das vorgeschaltete Portal. Rechtlich ist Freifunk von der Störerhaftung ausgenommen.
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die nordhessischen Kommunen bei der Vernetzung zu unterstützen. „Wir wollen ein qualitativ hochwertiges und barrierefreies WLAN für jedermann bieten, ohne sich Gedanken um Störerhaftung zu machen“, sagt Schwanke.
Der Vorteil: Pro Jahr und Zugangspunkt berechnet Freifunk den Kommunen eine Gebühr von 20 Euro. Im Vergleich zu den kommerziellen Mitbewerbern ist das sehr günstig. „Hiermit finanziert die Stadt nicht nur den Betrieb des freien WLANs in den eigenen städtischen Einrichtungen, sondern dieses Angebot können auch Vereine, Gastronomie und Gewerbetreibende nutzen“, sagt Bürgermeister Henning Scheele.
Erweiterung der Hotspots geplant
Der Lichtenfelser Rathauschef Henning Scheele verspricht sich von der Kooperation mit dem Verein Freifunk einen Mehrwert für die Stadt Lichtenfels: „ Dies ist ein weiterer Schritt zur digitalen Teilhabe. Ein freier Zugang ist auch für die Gäste in der Kommune wichtig und somit ein positiver Baustein für den Tourismus. Wir hoffen, dass dieses Angebot Vorteile für unsere Vereine, Gewerbe und alle Privatpersonen bringt.“
In Lichtenfels hat aktuell zunächst eine Übernahme der bereits bestehenden Hotspots stattgefunden. Ziel ist es, die bestehenden Hotspots weiter auszubauen und damit zu verbessern. Außerdem sollen weitere Standorte priorisiert und ausgebaut werden.
Mitmachen bei Verein Freifunk
Neben der Verwaltung ist die Teilnahme auch für Privatleute und Vereine komplett kostenlos, ausgenommen die Kosten für den eigenen Internetanschluss, den oft schon vorhandenen Router, den Strom und den zu nutzenden Accesspoint. „Falls jemand Interesse hat, bei Freifunk mitzumachen, bitte einfach über die E-Mail-Adresse mit der Stadtverwaltung Lichtenfels Kontakt aufnehmen.
Die Einrichtung neuer Hotspots werden hier zentral geplant, beschlossen und anschließend umgesetzt“, sagt Christopher Hansen, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Lichtenfels.
„Offenes Bürgernetz“
„Wir wollen ein offenes Bürgernetz schaffen, in dem niemand ausgeschlossen wird und jeder mitmachen kann“, so Andreas Schad, Vorstand Organisation bei Freifunk Nordhessen. „Jeder kann sein Gastnetz mit Freifunk der Gemeinschaft zur Verfügung stellen und so an diesem Netz mitarbeiten und zum Beispiel bei Ausfall eines Providers dank der Mesh-Technologie über den Internetanschluss des Nachbarn weitersurfen.“
Gleiches gelte beispielsweise auch im kommunalen Umfeld, wo Liegenschaften selten genutzt werden, aber trotzdem WLAN zur Verfügung gestellt werden soll. Hier könne dann ebenfalls mit Nachbarn eine Lösung gefunden werden. Kommunen, die ebenfalls Interesse an der Zusammenarbeit mit Freifunk in Nordhessen haben, können sich gerne per E-Mail an wenden.
Quelle: https://www.wlz-online.de/waldeck/lichtenfels/stadt-lichtenfels-weiterhin-kostenlos-ins-internet-93360643.html
https://www.hna.de/lokales/frankenberg/stadt-lichtenfels-weiterhin-kostenlos-ins-internet-93360643.html