Mesh – Was ist das, wie funktioniert es und warum ist es gut für mich ?

Mesh (englisch Netz) oder auch Mesh-WLan genannt ist eine technische Möglichkeit Datenverkehr über ein drahtloses Netzwerk, bestehend aus mehreren Geräten, zu transportieren. Normalerweise erfolgt der Zugang zum Internet über W-Lan von einem Gerät, z.B. ein Smartphone, direkt über einen einzelnen W-Lan Accesspoint. Dabei bin ich mit meinem Gerät mit dem Accesspoint verbunden und dieser transportiert die Daten dann in das Internet und wieder zurück.

Beim Meshen verbinden sich nun mehrere Accesspoints über W-Lan miteinander und leiten die Daten von einem Accesspoint zum Nächsten weiter bis ein Accesspoint mit Internetzugang erreicht wird. Über diesen gehen die Daten dann in das Internet und wieder zurück.
Die Accesspoints im Mesh suchen sich dabei immer den sinnvollsten Nachbarknoten, um den schnellsten Weg für die Datenpakete zu finden. Beim Ausfall eines Accesspoints erfolgt dann, wenn in Empfangsreichweite, die automatische Neuverbindung zu einem anderen alternativen Accesspoint, ohne das etwas neu konfiguriert werden muss. Alle Accesspoints suchen also automatisch immer nach anderen meshfähigen Accesspoints, um sich zu verbinden und somit einen Internetzugang bereitzustellen.

Die Vorteile der Verwendung dieser Technik liegen in:
- der Möglichkeit der größeren Abdeckung mit W-Lan durch eine Verteilung der Accesspoints.
- gleicher W-Lan Name (SSID) für alle Endgeräte möglich.
- die Nutzung mehrerer Zugangspunkte in das Internet (Ein Zugang fällt aus, der andere Zugang verbindet weiterhin).
Die Nachteile der Verwendung dieser Technik:
- höhere Kosten (Anschaffung+Energie) bei der Verwendung mehrerer Accesspoints.
Mesh im Freifunk Nordhessen e.V.
Durch die Verwendung einer eigenen Firmware im Freifunknetz erfolgt die Verbindung im Freifunknetz automatisch, wenn dies bei der Konfiguration des Accesspoints ausgewählt wurde => durch das Aktivieren der Option Mesh-Netz (siehe Bild, grün umkreist).
Die einzelnen Accesspoints verbinden sich danach immer mit erreichbaren Accesspoints aus derselben Domäne (z.B. Bad Arolsen).
Hinweis: Im 5GHz-WLan ist ein Mesh nur im Indoorbereich möglich, da im Outdoorbereich in diesem Frequenzbereich der W-Lan Kanal unter Umständen automatisch geändert wird. Damit werden Störungen durch das Wetterradar vermieden.

Beispiele für die Verwendung von Mesh im Netz von Freifunk Nordhessen e.V.
Beispiel Mellnau:

In Mellnau z.B. ist sehr gut zu erkennen wie die einzelnen Accesspoints über den Ort hinweg sich verbinden und somit den Internetzugang für alle im Freifunknetz bereitstellen. Hierbei ist der jeweilige Accesspoint im Netz verbunden, erreichbar und bietet allen anderen im Mesh den vielleicht vorhandenen Internetzugang an. Falls nun bei einem Anbieter das Internet ausfällt, werden die Daten im Freifunk Mesh automatisch an den nächsten Accesspoint weitergeleitet bis ein Internetzugang gefunden wird. Dies erhöht auch die Ausfallsicherheit des Internets vor Ort, da auch die Verbindung über Richtfunkstrecken den Internetzugang über andere Orte ermöglicht.
In Mellnau ist die Burg durch die ihre hohe Lage im Ort quasi ein zentraler Verteilungsknoten geworden.
Beispiel Grillhütte:
In Volkhardinghausen wird die örtliche Grillhütte, die verständlicherweise über keinen eigenen Internetzugang verfügt, über ein Mesh per W-Lan von Nachbarn mit einem Internetzugang versorgt. Die Nachbarn stellen hierbei ihren Internetzugang zur Verfügung und sind selber mit weiteren Accesspoints im Dorf verbunden.
Durch die Verwendung der Möglichkeit des Mesh profitieren somit alle Beteiligten und auch die Besucher der Grillhütte.
